Tage 25 – 27 Puerto Natales und Punta Arenas

07. Nov. – 10. Nov. 2024

Puerto Natales

Puerto Natales ist eine Stadt in Chile, die 1911 gegründet wurde und an der Ultima Esperanza-Bucht liegt. Die Region war zuvor von indigenen Völkern, insbesondere den Tehuelches, besiedelt.

Die Stadt entwickelte sich zunächst als wichtiger Hafen für die Schafzuchtindustrie und diente als Ausgangspunkt für den Export von Wolle. Im Laufe des 20. Jahrhunderts wuchs Puerto Natales und erlebte wirtschaftliche Veränderungen, als der Tourismus an Bedeutung gewann.

In den letzten Jahrzehnten ist Puerto Natales vor allem als Tor zum Nationalpark Torres del Paine bekannt geworden. Die Stadt zieht jährlich viele Touristen an, die die spektakuläre patagonische Landschaft erkunden möchten. Heute bietet Puerto Natales eine lebendige Mischung aus Kultur, Gastronomie und Zugang zu atemberaubender Natur.

Die Fahrt nach Puerto Natales

Auf der ganzen Strecke durch die wunderschöne Landschaft sieht man häufig viele Hektar abgebrannter Bäume, entstanden durch den leichtsinnigen Umgang der Touristen mit Feuer, die sich in dieser sehr trockenen Gegend erst nach Jahrzehnten wieder regenerieren.

Die Höhle von Cueva del Milodon

Die Höhle von Cueva del Milodón ist eine berühmte archäologische und natürliche Sehenswürdigkeit nahe der Stadt Puerto Natales in der Region Magallanes. Sie liegt im Nationaldenkmalgebiet „Monumento Natural Cueva del Milodón“ und ist vor allem für die Funde von Überresten des prähistorischen Riesengürteltieres Milodon (ein Riesenfaultier) bekannt, nach dem sie benannt ist.

Die Höhle selbst ist riesig, etwa 200 Meter tief, 80 Meter breit und 30 Meter hoch, und hat eine beeindruckende geologische Struktur. 1895 entdeckte der deutsche Hermann Eberhard in der Höhle Überreste von Haut und Knochen des Milodons. Dies führte zu spekulativen Theorien, dass das Tier vielleicht noch lebte, was sich jedoch später als unwahr herausstellte. Die Überreste wurden auf ein Alter von etwa 10.000 Jahren datiert, was die Höhle zu einem faszinierenden Einblick in die prähistorische Welt macht. Selbst heute noch finden die Forscher dort Knochen von Menschen und Tieren aus dieser Zeit.

Unser Hotel

Bootstour zu den Gletschern Balmaceda und Serrano

Die Bootstour zu den beiden Gletschern führt durch wunderschöne Fjordlandschaften mit schneebedeckten Bergen, steilen Klippen und üppiger Vegetation. Dabei sieht man oft auch die lokale Tierwelt, darunter Seelöwen und Kormorane. Die Tour endet an einem Aussichtspunkt, von dem aus man den Serrano Gletscher zu Fuss erkunden kann.

Die Gletscher Balmaceda und Serrano befinden sich im chilenischen Teil von Patagonien, genauer gesagt im Bernardo-O’Higgins-Nationalpark, der der größte Nationalpark in Chile ist. Beide Gletscher liegen am Fjord Ultima Esperanza in der Region Magallanes.

Gletscher Balmaceda

Der Balmaceda-Gletscher befindet sich an den Hängen des Balmaceda-Berges, der etwa 2.035 Meter hoch ist. Der Gletscher ist relativ leicht zu erreichen, da er direkt bis an den Fjord heranreicht. In den letzten Jahren hat sich der Balmaceda-Gletscher jedoch stark zurückgezogen und kalbt heute nur noch selten ins Wasser. Trotzdem bleibt er ein beeindruckender Anblick, besonders aufgrund seiner steilen, hängenden Eiszunge, die fast senkrecht über den Fjord ragt.

Gletscher Serrano

Der Serrano-Gletscher liegt in einer geschützten Bucht und ist nur durch eine kurze Wanderung von der Bootsanlegestelle aus erreichbar. Dieser Gletscher ist ein beeindruckender Anblick, da er seine Eismassen bis in das Wasser des Sees kalbt, wodurch sich gelegentlich Eisberge lösen und im Wasser treiben. Besucher können den Gletscher aus nächster Nähe betrachten und die gewaltige Größe und das strahlende Blau des Eises bestaunen.

Die Kondore

Kondore sind faszinierende und oft komische Vögel, wenn man sich ihre Eigenheiten ansieht!

1. Haarige „Glatzen“ für die Hygiene

Der Andenkondor, einer der grössten flugfähigen Vögel der Welt, hat eine kahle oder „haarförmige“ Glatze, die tatsächlich sehr praktisch ist. Weil Kondore sich hauptsächlich von Aas ernähren, stecken sie oft ihren Kopf in Kadaver. Die haarlose Haut lässt sich nach solchen „Mahlzeiten“ leicht in der Sonne desinfizieren, da Bakterien durch das Sonnenlicht abgetötet werden. So sieht er vielleicht etwas lustig aus – aber es ist auch ziemlich clever!

Auf unserer Wanderung haben wir die Kondore entdeckt und konnten zu unserem Glück sehr nahe an sie herankommen.

2. Ein Flug auf „Sparflamme“

Kondore haben den Ruf, hervorragende Segelflieger zu sein, die stundenlang am Himmel kreisen können, ohne einmal mit den Flügeln zu schlagen. Das sieht zwar sehr majestätisch aus, aber der eigentliche Grund ist, dass Kondore extrem faul sind! Mit ihrem grossen Körper ist es anstrengend, sich in die Luft zu schwingen, also sparen sie Energie, indem sie Thermikströme nutzen und fast nur segeln, statt wirklich zu fliegen.

3. „Spezialwaffe“ bei Gefahr: Der Kot

Kondore haben eine einzigartige Strategie, um Feinde abzuschrecken, besonders wenn sie von ihrem Nest aus bedroht werden. Statt anzugreifen, scheiden sie einfach Kot aus, der sehr unangenehm riecht und mögliche Angreifer oft in die Flucht schlägt. Kondore haben sogar extrem kräftige Beinmuskeln, die ihnen helfen, gezielt „zu treffen“. Es klingt absurd – ist aber ein ziemlich effektives Abwehrmanöver.

4. Der König des Verdauungsapparats

Kondore haben ein Verdauungssystem, das fast „magisch“ ist. Ihr Magen kann extrem säurehaltige Substanzen abbauen, sodass sie auch Fleisch fressen können, das andere Tiere nicht anfassen würden, weil es schon stark verwest ist. Durch diese Fähigkeit helfen sie der Natur beim Aufräumen und beseitigen Krankheitserreger – praktisch gesehen sind sie also die „Müllabfuhr“ des Tierreichs, auch wenn das eher ein wenig komisch und unappetitlich klingt.

5. „Sozialverhalten“ mit „Schubs-Praxis“

Kondore leben in großen Gruppen und haben ein ziemlich einzigartiges Sozialverhalten. Manchmal kann man beobachten, wie sie auf engen Felsen oder Bäumen sitzen und sich gegenseitig anstoßen oder fast absichtlich „schubsen“. Es wird angenommen, dass sie dabei ihren sozialen Rang klären oder spielerisch zeigen, wer der „Chef“ ist – das Ganze wirkt allerdings oft ziemlich chaotisch und fast schon komisch anzusehen.

Kondore mögen also majestätisch und ehrfurchtgebietend aussehen, aber in ihrem Alltag haben sie viele Eigenheiten, die eher humorvoll und schrullig wirken.

Puerto Natales

Punta Arenas

Heute ist Punta Arenas besonders bei Abenteurern und Naturfreunden beliebt, die von hier aus zu den Nationalparks und zu den Pinguinkolonien der Region aufbrechen. Die Stadt hat einen Mix aus europäischer und chilenischer Kultur, was sich in ihrer Architektur und Küche zeigt. Besonders bekannt sind das Denkmal für Ferdinand Magellan und der Friedhof mit seinen kunstvollen Mausoleen. Trotz der oft rauen klimatischen Bedingungen strahlt Punta Arenas eine besondere, freundliche Atmosphäre aus und ist der perfekte Ausgangspunkt, um das wilde Patagonien zu erkunden.

Eine lokale Tradition besagt, dass es Glück bringt, den großen Zeh der indigenen Figur zu berühren und das man dann nach Patagonien zurückkehrt. Dies ließ sich Michel nicht entgehen 😁

In unmittelbarer Nachbarschaft unseres schönen Hotels liegt die ehemalige Prefectura, die all ihren Glanz verloren hat.

Unser Hotel José Nogueira

Das Hotel José Nogueira in Punta Arenas ist eines der historischsten und renommiertesten Hotels in der Region Patagonien. Es befindet sich in einem alten, prachtvollen Herrenhaus, das im späten 19. Jahrhundert erbaut wurde und im Besitz des norwegischen Kaufmanns und Abenteurers José Nogueira war, der im Goldrausch und durch Schafzucht in Patagonien großen Reichtum erlangte.

Das Gebäude ist ein beeindruckendes Beispiel für die Architektur und den Stil des damaligen Reichtums in Punta Arenas. Die Gattin Nogueiras, Sara Braun, eine bedeutende Persönlichkeit der chilenischen Geschichte, prägte das Herrenhaus mit ihrem Stil und ihrer Kunstsammlung.

Heute beherbergt das ehemalige Herrenhaus das Hotel José Nogueira und ist für seine klassisch-elegante Ausstattung und seinen Charme bekannt. Gäste können die opulente Atmosphäre in Zimmern und Suiten mit antiken Möbeln erleben, die viele originale Details bewahren. Ein besonderes Highlight ist die Shackleton Bar, benannt nach dem berühmten britischen Polarforscher Ernest Shackleton, der Patagonien auf seiner Antarktisexpedition besuchte und dort übernachtete.

Das Hotel bietet eine Mischung aus historischem Erbe und modernem Komfort und gibt Besuchern einen Eindruck von der reichen Geschichte der Region und dem abenteuerlichen Geist Patagoniens.

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